Exkursion zu den Stätten der Zwangsarbeiter im Hils

Regelmäßig bietet die Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Holzminden e.V. unter der Leitung von Jutta Henze Exkursionen zu den Stätten der Zwangsarbeit im Hils an. Diese Wanderungen geben Einblicke in ein dunkles Kapitel unserer lokalen Geschichte und erinnern an die Menschen, die hier unter Zwang in der Rüstungsproduktion arbeiten mussten.


Am 4. November war es wieder soweit: Gut 20 Interessierte versammelten sich, um gemeinsam mit Jutta Henze die Orte zu erkunden, die einst Schauplätze unfreiwilliger Arbeit und schweren Leids waren.

Die Stollen der Asphaltindustrie im Hils

Unser Weg führte uns zunächst zu den weitreichenden Stollen der Asphaltindustrie im Hils. Diese boten während der letzten Kriegsjahre günstige Voraussetzungen, um die deutsche Rüstungsproduktion unter Tage aufrechtzuerhalten. Die versteckten Stollen wurden so zu einem wichtigen Ort für die kriegswichtige Produktion – jedoch unter schrecklichen Bedingungen für die Zwangsarbeiter, die hier arbeiten mussten.

Die Erinnerungsstätte Lenner Lager

Ein weiterer bewegender Halt war die Erinnerungsstätte Lenner Lager. Seit 2007 erinnert eine Gedenkstätte mit einer Dauerausstellung und einem Lehrpfad an diesen Ort des Leidens und Gedenkens. In dieser Ausstellung sind Geschichten und Schicksale der Menschen dokumentiert, die hier gegen ihren Willen zur Arbeit gezwungen wurden. Die Schilderungen und Informationen machten uns die harten Bedingungen und die unmenschliche Behandlung der Zwangsarbeiter eindrucksvoll bewusst.

Der Ehrenfriedhof bei Holzen

Auch den Ehrenfriedhof bei Holzen besuchten wir, der seit 1995 als zentrale Gedenkstätte des Landkreises Holzminden an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. In einer stillen, eindringlichen Atmosphäre wird an diejenigen gedacht, die nicht nur Zwangsarbeit leisten mussten, sondern oft auch ihr Leben verloren. Der Friedhof ist ein stiller Mahner und ein Ort der Erinnerung an das Leid dieser Menschen.

Abschlussgedanken und ein Moment der Stille

Die Exkursion begann am Kriegerdenkmal am Waldrand oberhalb von Holzen, und dorthin kehrte ich gegen Abend noch einmal allein zurück, um die Eindrücke des Tages Revue passieren zu lassen. Die Erinnerung an die Menschen, die hier litten und starben, wird durch die Landschaft des Hils greifbar – eine Landschaft, die heute wieder von Frieden und Natur geprägt ist, aber das Leiden nicht vergessen hat.


Zum Abschluss dieses eindrucksvollen Tages durfte ich den Blick auf einen wundervollen Sonnenuntergang genießen. Die stille Schönheit des Moments war ein Symbol für den Wunsch, dass solche Orte nicht in Vergessenheit geraten und wir weiterhin daran erinnern, was nie wieder geschehen darf.

3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • PIETSCHMANN BERNHARD
    3. Dezember 2017 23:03

    Hallo,
    Schön das wir uns auf dem kleinen Weihnachtsmarkt in Delligsen kennen gelernt haben.
    Für den Bericht von Holzen mit Jutta Henze habe ich auch noch einige schöne Bilder. usw.
    Bis bald
    Bernhard Pietschmann

    Antworten
  • Jutta Henze
    22. März 2018 9:15

    Hallo, Baerbel Negraszus,

    ich habe Ihren Blog gerade erst entdeckt. Sehr interessant. So kann man auf unseren schönen Hils aufmerksam machen.
    Viele Grüße aus Holzen
    Jutta Henze

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.